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Neuerscheinung 2005



Was ist Osteuropa?

Handbuch der osteuropäischen Text- und
Sozialgeschichte von der Spätantike bis zum
Nationalstaat.


 



Siegfried Tornow
Was ist Osteuropa?

Harrassowitz Verlag
Wiesbaden 2005
675 Seiten

ISBN 3-447-05223-6

<Was ist Osteuropa?>

Mit dem Ende der Sowjetunion und der Auflösung des Ostblocks stellt sich die Frage nach den Regionen Europas neu. Siegfried Tornow wendet sich gegen den Begriff Mitteleuropa und geht von der Zweiteilung Europas aus: Trennlinie ist die Elbe, die um 800 die Ostgrenze des Frankenreichs bildet und um 1500 als Westgrenze der Leibeigenschaft wieder erscheint. Bei allen kulturellen Unterschieden zwischen dem orthodoxen Europa und dem katholischen Ostmitteleuropa bildet das Europa der Leibeigenschaft eine strukturelle Einheit, die sich deutlich von Westeuropa abhebt.

Das Handbuch gibt eine Übersicht über die seit den Anfängen in Osteuropa entstandenen Texte, ihre Autoren und deren soziales und ideologisches Umfeld. Es berücksichtigt alle sprachlich, ideologisch und literarisch relevanten Texte, sowohl die klassischen (griechischen, lateinischen, kirchenslavischen) als auch die volkssprachlichen (slavischen, baltischen, rumänischen, ungarischen, albanischen), sowohl die christlichen als auch die jüdischen (jiddischen, sefardischen) und muslimischen (osmanischen, tatarischen). Es verfolgt die Entwicklung aller Schriftsprachen Osteuropas außer Deutsch bis zu ihrer Standardisierung im 19. Jh. Es enthält eine Fülle von Kurzbiographien über die Herkunft, den Bildungsweg und das Wirken der Autoren Osteuropas und verknüpft so die Texte mit der Welt, aus der sie stammen und für die sie verfasst wurden.

Das Material ist nach Epochen, Regionen und Sprachen geordnet. Dies ist die erste Monographie, die ganz Osteuropa von der Elbe bis zur Wolga, vom Baltikum bis zum Balkan über den gesamten Zeitraum von Karl dem Großen und den Slavenaposteln bis zum Ersten Weltkrieg behandelt.

Das Handbuch wendet sich an Dozenten und Studenten der Ost- und Südosteuropäischen Geschichte einerseits, der Slavistik, Byzantinistik, Balkanologie, Finnougristik, Turkologie und Judaistik andererseits und soll die Kluft zwischen Philologie und Geschichte überbrücken. Es ist besonders geeignet als Kompendium der Kulturgeschichte Osteuropas im Rahmen der interdisziplinären Osteuropastudien.